#homemadefood. Kreative Küche für Studierende

6. Mai 2020: Seit fast zwei Monaten gilt: Es wird zuhause gegessen. Wer allein lebt – wie die meisten SMARTis – muss jetzt selbst kochen, auch wenn er den Herd bislang nur in Ausnahmesituationen benutzt hat. Bereits in unserem letzten Beitrag haben wir die mit dieser Notwendigkeit verbundene Chance beschrieben, die Küche als einen Ort kreativer Beschäftigung zu entdecken. Offenbar haben wir einen Nerv getroffen: In einer Umfrage, in der wir unsere Bewohnerinnen und Bewohner gefragt haben, welche Tipps und Empfehlungen sie sich in dieser Zeit von uns wünschen, standen Rezeptideen hoch im Kurs. Wir schließen daraus, dass die bisherigen Standards bis zum Überdruss rauf- und runtergekocht wurden und haben darum reichlich Ideen und weiterführende Links gesammelt. Auch wenn Du keine Leidenschaft fürs Kochen entwickeln, sondern einfach Abwechslung in Deinen Speiseplan bringen willst, findest Du hier schnelle, einfache und bezahlbare Inspirationen!

Erster Step: Schau beim Nachbar-SMARTi auf den Teller!

Wir sind stolz und froh über die Vielfältigkeit der SMARTis-Community! In unseren Häusern leben junge Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen und Talenten zusammen, die mit- und voneinander lernen können, auch in der Küche. In einigen Apartments kommen nämlich schon lange kreative Köstlichkeiten auf den Tisch! Zum Beispiel bei Elli, die seit Oktober 2019 in Hamburg an der Hochschule für Musik und Theater studiert und im Ebba Simon Haus wohnt. Ihr Blog soulfoodwithelli hat fast 2.500 Follower, aus gutem Grund: Sie präsentiert einen gelungenen Mix aus Gastro-Tipps und Rezepten, die oft in der SMARTments Küche entstanden sind, wie diese One-Pot-Idee mit Kürbis. Aktuell finden übrigens vor allem SMARTis aus dem David Friedländer Haus, die sich auswärts verpflegen möchten, bei Ihr einen Fundus von Ideen – die gebürtige Berlinerin ist vorübergehend bei ihrer Familie und unterstützt die krisengebeutelte Gastronomie der Hauptstadt, indem sie besonders empfehlenswerte Take-Away-Optionen vorstellt.

Begeistert sind wir auch von Peters Einfallsreichtum! Er lebt in Köln im Alphons Silbermann Haus und hat vorgeführt, wie sich mit zwei Herdplatten ein saisonales Must-Eat auf den Teller bringen lässt: Spargel mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise. Eine hervorragende Idee für kleine Küchen ist übrigens auch das Risotto, zum Beispiel mit Champignons, wie von Christina aus dem Franz Oppenheimer Haus in Frankfurt empfohlen.

Besorge Dir unser maßgeschneidertes Kochbuch

In Abwandlung unseres Wahlspruchs haben wir unter dem Motto „Einziehen und Loskochen“ ein eigenes Kochbuch entwickelt. Es steckt voller Rezepte, die auf SMARTments Küchen mit zwei Platten und einer Mikrowelle zugeschnitten sind. Alle vorgestellten Ideen erfüllen die „Grundvoraussetzungen“ einer für unsere Community passenden Küche: sie sind gesund und kostengünstig, und sie lassen sich einfach und schnell zubereiten. Du brauchst nur einen großen Topf, eine Pfanne, einen Messbecher, ein scharfes Messer, ein Schneidebrett, einen Schneebesen, ein feines Sieb sowie (nach Möglichkeit) einen Pürierstab – und natürlich das Kochbuch, das Du direkt hier herunterladen kannst.

Entdecke die Vielfalt der Foodblogs und fange mit diesen Favoriten an

Neben Elli, deren Instagram-Foodblog wir oben vorgestellt haben, gibt es eine Fülle weiterer Blogs von Studierenden, die sich an den zentralen Bedürfnissen ihrer Peergroup orientieren, die im Wesentlichen lauten: cheap, fast & simple – aber inzwischen auch immer öfter: gesund, nachhaltig, vegetarisch oder auch vegan. Noch einigermaßen neu ist wg.tasty, eine Düsseldorfer 3-er WG, deren Rezeptideen allerdings in Sachen Kosten und Können mitunter anspruchsvoller sind. Einfacher sind die Vorschläge bei poorhungrystudent, das von den Geschwistern Alex und James betrieben wird. Ihre Rezeptideen und nützliche Tipps präsentieren sie neben Instagram auch auf einer Website mit praktischer Suchfunktion. Seit 2015 gibt es das britische Start-up The Student Food Project mit einer inzwischen ansehnlichen Rezeptsammlung. Weniger stylisch präsentiert, dafür gut erklärt und oft mit Preisangaben versehen, sind die Rezepte im Blog der Germanistik-Studentin Katha.

Auch jenseits der Hochschulen stellen viele Blogger SMARTis-taugliche Rezeptideen vor, etwa Corinna von Schüsselglück, Emma von Emmi kocht einfach, Susanne von Mein kleiner Foodblog oder Julia von Tiny Spoon.

Du lebst vegan, oder möchtest öfter auf tierische Produkte verzichten? Ein absolutes Highlight ist „Eat this!“ von Nadine und Jörg aus Ulm, deren Rezepte sogar Menschen begeistern, die sich ein Leben ohne Fleisch oder Milchprodukte bisher nicht vorstellen konnten. Ohne Fleisch und Fisch sind auch die Rezepte bei Krautkopf, dem Blog von Susan und Yannic, die inzwischen von Berlin aufs Land gezogen sind. Nachhaltigkeit, der eigene Garten und saisonale Küche sind ihre Schwerpunkte, und das gilt auch für Eva und Philipp, die das Blog „Ye olde Kitchen“ betreiben.

Weniger healthy, dafür umso herzhafter - oder besser formuliert: fast verboten fettig, aber dieser Nährstoff bleibt eben Geschmacksträger Nr. 1 - sind die Rezepte bei leckerschmecker, die auch auf einem beliebten YouTube-Kanal vorgestellt werden.

Nicht alle Ideen, die auf diesen Blogs vorgestellt werden, lassen sich in einer SMARTis-Küche verwirklichen. Es sollten aber genug Rezepte dabei sein, um Dich in den nächsten Jahren glücklich und satt zu machen!

Nützliches Drumherum: Ausstattung, Einkauf & Vorratshaltung

Essentielles Equipment für Deine Küche haben wir bereits oben vorgestellt. Gerade die Investition in einen Pürierstab lohnt sich übrigens, denn Du kannst damit neben Suppen auch tolle Dips und Pasten herstellen, wie Hummus oder Rote-Bete-Feta-Creme, aber auch Smoothie-Bowls, mit denen Du wunderbar in den Tag startest. Du kannst ihn in einem ausreichend hohen Messbecher verwenden oder in einer Rührschüssel, die sowieso in jede Küche gehört. Auf Qualität achten solltest Du übrigens beim Schneidemesser, denn ein stumpfes Exemplar verdirbt Dir die Freude am Kochen.

Wir empfehlen außerdem einen guten Sparschäler, mit dem sich Kartoffeln, Möhren & Co. viel schneller und mit weniger Vitaminverlust – das Beste ist ja direkt unter der Schale! – vorbereiten lassen. Eine Küchenwaage brauchst Du öfter als erwartet, und auch Utensilien wie eine gute Kelle, ein Bratenwender oder ein Kartoffelstampfer sollten neben dem Kochlöffel zur Hand sein – es gibt bestimmt Verwandte, die sich über derartige Geschenktipps freuen! Essentiell sind (bestenfalls stapelbare) Vorratsdosen, die Du für die Aufbewahrung Deiner Vorbereitungen oder Reste verwenden und unterwegs mitnehmen kannst.

Um nicht für jede Rezeptidee einen Großeinkauf starten zu müssen, solltest Du Dir einen Grundstock von Vorräten anlegen, die immer wieder zum Einsatz kommen. Neben Pfeffer und Salz solltest Du Gewürze wie Oregano, Thymian, Rosmarin, Estragon, Majoran, Kreuzkümmel (Cumin), Kurkuma, Zimt, Muskat, gemahlene Chilischoten, Cayenne-Pfeffer, Piment und Paprikapulver im Schrank haben. Die meisten Gewürzmischungen setzen sich aus diesen Grundzutaten zusammen, trotzdem ist es praktisch, „Fertigwürze“ wie Kräuter der Provence oder ein Curry-Masala im Haus zu haben. Gleiches gilt für tiefgefrorene Kräuter, wie Petersilie, Schnittlauch, Dill und Basilikum.

Dein Vorratsschrank sollte mindestens zwei Sorten Öl enthalten: Neben klassischen Olivenöl ein weiteres, das hohe Temperaturen aushält, z.B. Kokosfett oder spezielle Bratöle. Beim Essig schadet es zudem nicht, neben einem kräftigen Balsamico-Essig auch eine mildere Variante aus Weißwein oder Trauben im Haus zu haben.

Achte darauf, ein paar langlebige Grundzutaten im Haus zu haben, wie Instant-Brühe, Zucker, Mehl, Dosentomaten, Pesto, Tomatenmark, Senf und ein paar Konserven, z.B. Kapern, Oliven und Bohnen aus dem Glas. Neben Pasta und Reis gehört Couscous in den Schrank, der noch schneller als Nudeln zubereitet und eine perfekte Beilage für Gemüse- und Fleischgerichte ist. Man muss ihn nur mit heißem Wasser aufgießen und ein paar Minuten ziehen lassen (geht übrigens auch mit Gemüsebrühe, die gleich für würzigen Geschmack sorgt). Frische Zutaten, die in vielen Pfannen und Töpfen täglich zum Einsatz kommen, sind Knoblauch, Zwiebeln und Zitronen. Im Kühlschrank ist immer Platz genug für Sojasauce, Tabasco und/oder Sambal Oelek sowie Naturjoghurt, der sich mit etwas Zitrone und Salz in eine perfekte Beilage für viele Gemüse und Fleisch-Gerichte verwandelt. Wer mag, streut noch ein paar seiner gefrorenen Kräuter drüber.

Jetzt aber ran an den Löffel: Hier sind unsere 10 Tipps für Deinen Teller

Du hast bis hierhin gelesen, willst nun aber nicht selbst nach passenden Rezepten suchen? Wenn Du Lust auf Erdäpfel hast, empfehlen wir Dir Ellis Kartoffel-Lauch-Pfanne. Ist Dir nach Reis, versucht Du Dich an diesem Risotto mit grünem Spargel und Erbsen. Wem beim Gedanken an eine würzige und wärmende Suppe das Wasser im Mund zusammen läuft, kocht sich eine Kimchi-Suppe. Fleisch-Hunger? Probiere diese Spätzle-Hack-Pfanne oder Hühnerspieße mit Erdnusssauce. Soll Salat auf den Tisch, machst Du Dir einen orientalischen Spargelsalat mit gerösteten Kichererbsen oder einen No-Food-Waste-Radieschensalat. Bei Ei-Appetit gönnst Du Dir ein Shakshuka! Wenn es süß werden soll, ist ein No-Bake-Kuchen die perfekte Idee für unsere Küchen, z.B. diese Variante mit Mango oder Nutella-Cheesecakes.