Berufe mit Zukunft

Du bist jung, und damit steht fest: Du bist die Zukunft! Das gilt aber längst nicht für alle Berufe, denn die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt massiv. Immer mehr Aufgaben werden von Robotern oder künstliche Intelligenzen (KI) übernommen. Anders als manche Schwarzmaler behaupten, ist das jedoch kein Grund zur Sorge – im Gegenteil: Die neuen Technologien müssen entwickelt und gesteuert werden, so dass auch viele neue Berufe entstehen, die abwechslungsreicher und kreativer sind als die Jobs, die wegfallen. Leider können wir bei SMARTments student ebenso wie Forscher und Arbeitsmarktexperten keine in Stein gemeißelten Vorhersagen treffen. Wir können Dir aber ein paar Branchen und Berufe vorstellen, die besagte Fachleute heute für besonders zukunftsfähig halten, und Dir außerdem die beruhigende Message mitgeben: „Keine Panik, es wird genügend Einsatzmöglichkeiten geben!“ Die Qual der Wahl können wir Dir allerdings nicht nehmen…

10 Jobs mit besten Zukunftsaussichten für Auszubildende und Hochschulabsolventen

Auch jenseits der MINT-Fächer gibt es Berufe mit Zukunft, für Kreative genauso wie für diejenigen, die sich im Gesundheits- und Bildungswesen engagieren wollen. Ist etwas für Dich dabei?

Kreativer Bereich: Top-Jobs für Sprach- und Gestaltungstalente

Content Manager: Eine strategische Ausrichtung der digitalen Kommunikation über verschiedene Kanäle wird für Unternehmen immer wichtiger. Als Content Manager übernimmst Du die Redaktion aller Inhalte, die auf der eigenen Homepage oder über andere Kanäle publiziert werden. Das Aufgabengebiet ist vielfältig und abwechslungsreich: Themenplanung und -recherche, Betreuung der Sites sowie die Optimierung der Inhalte für Suchmaschinenalgorithmen, mitunter schreibst Du auch selbst. Ideale Kandidaten haben etwas Kommunikationswissenschaftliches oder (Medien-)Informatik studiert, bei entsprechender Erfahrung reicht auch eine Ausbildung, z.B. als Mediengestalter.

Kommunikationsdesigner: Das Zusammenspiel von Text und Bild mit Blick auf eine optimale Übermittlung einer (Werbe-)botschaft ist das zentrale Wirkungsfeld des Kommunikationsdesigners. Sie wissen, auf welchen Wegen und mit welchem Ton sie die Zielgruppe erreichen und kreieren maßgeschneiderte Lösungen. Voraussetzung für das Berufsfeld, das viel Spielraum für weitere Spezialisierungen bietet, ist neben der Beherrschung der gängigen Gestaltungswerkzeuge (z.B. aus der Adobe Suite) ein ausgeprägtes Verständnis für visuelles Design. In diesen Beruf bringt Dich in der Regel ein Studiengang als Grafik- oder Kommunikationsdesigner (nur Hochschulen dürfen Bachelor- oder Master-Abschlüsse vergeben), für den Du Dich mit einer Mappe bewerben musst.

Social Media Manager: Für Unternehmen, die sich an eine jüngere Zielgruppe richten, sind die digitalen Medien – zurzeit in erster Linie Facebook, Instagram, YouTube und Twitter – schon heute Kommunikationsplattform Nummer 1, um eine Marke zu positionieren und Kunden zu erreichen. Erfolg und Misserfolg hängt also von einer durchdachten Strategie ab. Als Social Media Manager beherrscht Du die neuen Technologien, verfügst über Marketing-Expertise, kennst die rechtlichen Rahmenbedingungen des Internets und weißt, wie Du mit Hate-Speech oder Shitstorms umgehen kannst. Du hast Dich z.B. in einem BWL-Studium auf Online-Marketing und Social Media spezialisiert oder, wenn Du aus dem Tech-Bereich kommst, entsprechende Skills durch Fortbildungen erworben.

Technische Berufe: Perspektiven für Zahlenversteher und Maschinenliebhaber

Software Developer: Unter diesem Oberbegriff – früher wurde meist vom Programmierer gesprochen – versammeln sich viele Berufsbilder. Alle digitalen Technologien müssen entwickelt werden, und das übernehmen unterschiedlich spezialisierte Entwickler. Voraussetzung für alle ist die in der Regel im Rahmen eines Studiums im Bereich Informatik erworbene Beherrschung verschiedener gängiger Programmiersprachen. Meist kannst Du Dich schon im Laufe des Studiums fokussieren, etwa auf mobile oder Desktop-Anwendungen oder Frontend (Benutzeroberfläche) oder Backend (Funktionalität). Es gibt außerdem die staatlich anerkannte Ausbildung zum Mathematisch-technischen Softwareentwickler – und auch viele Quereinsteiger, die sich autodidaktisch „entwickelt“ haben.

Data Scientist: Die Digitalisierung bringt eine Datenflut mit sich, die – sofern sie sinnvoll ausgewertet wird (Stichwort Data Mining) – enormes Potenzial bietet, um z.B. Marketing-Strategien, Produktentwicklung und interne Prozesse zu optimieren. Data Scientists übernehmen diesen Analyse-Job und entwickeln daraus Handlungsempfehlungen und Vorhersagen, mit denen sie das operative und strategische Management unterstützen. Für eine Karriere als Data Scientist hast Du (Wirtschafts-)Mathematik oder (Wirtschafts-)Informatik studiert, bestenfalls mit Schwerpunkt Statistik, oder Dich direkt für einen Data Science Studiengang entschieden. Datenbanken, Statistik-Software und Programmiersprachen sind für Dich Alltagswerkzeuge.

E-Commerce Manager: Für viele Unternehmen ist das Online-Geschäft inzwischen der wichtigste Absatzweg – entsprechend hoch sind Verantwortung (und Gehalt) des E-Commerce Managers. Als solcher entscheidest Du über Vertriebsplattformen (z.B. eigener Shop, Vermittler wie Amazon), die Gestaltung der Sortimente, Preisbildung, Zahlungs- und Reklamationsabwicklung, oft auch über Online-Marketing-Maßnahmen. Markt- und Wettbewerbsbeobachtung, Analyse des Kaufverhaltens und Verhandlungen mit Lieferanten gehören ebenfalls zum Aufgabengebiet. Grundvoraussetzung ist meist ein BWL-Studium, mitunter auch eine kaufmännische Ausbildung, die z.B. durch einschlägige Zusatzqualifikationen aufgewertet werden kann. Du arbeitest mit Datenbanken, Shop-Systemen und Analysetools, brauchst also auch technologisches Verständnis.

Mechatroniker: AusMechanik, Elektronik und Informatik wurde das Kunstwort „Mechatronik“ gebildet. Der danach bezeichnete, staatliche Ausbildungsberuf vermittelt Inhalte aus diesen drei Wissens- und Aufgabengebieten, die in fast alle Geräte und Maschinen einfließen, vom Küchengerät bis zur Produktionsanlage. Als Mechatroniker bist Du in der Lage, die Bereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und IT zusammenzubringen und ganzheitlich zu verstehen. Du montierst, prüfst, programmierst und wartest Anlagen und Maschinen, z.B. in der Automobil- oder Schwerindustrie, im verarbeitenden Gewerbe oder im Handwerk. Für einen Ausbildungsplatz brauchst Du einen Realschulabschluss mit guten Noten in Mathe und Physik, bestenfalls kannst Du zusätzlich handwerkliche Fertigkeiten und technisches Verständnis vorweisen.

Gesundheits- und Bildungswesen: Engagement für unsere Gesellschaft

Erzieher & Lehrer: Die Arbeitswelt der Zukunft braucht hochspezialisierte Fachkräfte. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die verschiedenen Ausbilder, die auf dem langen Weg vom Kleinkindalter bis zum Berufsstart zum Einsatz kommen. In Kitas sind etwa Sozialpädagogische Assistenten (2- bis 3-jährige Ausbildung) und Erzieher (je nach Vorbildung 2- bis 5-jährige Ausbildung an einer Fachschule oder einem Berufskolleg) wesentlich an wichtigen sozialen, kognitiven und motorischen Lernprozessen beteiligt. Ein sicherer Arbeitsplatz ist in diesem Bereich fast garantiert – im Moment fehlen deutschlandweit Fachkräfte. Ab dem Schulstart übernehmen Lehrer die weitere Ausbildung. Je nach Lehramtstyp (z.B. Grundschule, Sekundarstufe I oder II, Sonderpädagogik) sind unterschiedliche Studienvoraussetzungen zu erfüllen, wobei für den erfolgreichen Abschluss (früher Staatsexamen, heute i.d.R. Master of Education) neben dem Fachwissen auch pädagogische und didaktische Qualifikationen nötig sind. Auf das Studium folgt die praktische Ausbildung im Rahmen des Referendariats, danach meist die (zunächst probeweise) Übernahme ins Beamtenverhältnis. Aufgrund des Lehrermangels ist für Hochschulabsolventen in nachgefragten Fächern auch ein Quereinstieg möglich.

Pfleger: Die Menschen werden immer älter, ein großer Teil wird im Laufe des Lebens und gerade im Alter krank – alle benötigen entsprechend qualifizierte Betreuung und Pflege, die immer weniger von Angehörigen geleistet werden kann. Fachkräfte für Gesundheits- und Krankenpflege ebenso wie für Altenpflege werden darum händeringend gesucht und sogar im Ausland angeworben. Die demographische Entwicklung lässt keinen Zweifel daran, dass dieser Bedarf andauern wird. Neben den fachlichen Fertigkeiten im Bereich der Pflege (z.B. Medikamentengabe, Hygienemaßnahmen, Bedienung von medizinischen Geräten) sind soziale Kompetenzen gefragt – Du bedienst als Pflegender fast immer auch soziale Bedürfnisse. Für den körperlich und psychisch oft anstrengenden Beruf brauchst Du neben einem Realschulabschluss (mit einem guten Hauptschulabschluss kannst Du Dich durch eine vorhergehende Ausbildung zum Pflegehelfer qualifizieren) eine gute Portion Idealismus und das Bewusstsein, einen gesellschaftlich wichtigen Fürsorgedienst zu leisten.

Arzt: Zugegeben, viele Diagnoseverfahren werden künftig von Maschinen übernommen. Der Beruf des Arztes bleibt – bei entsprechender Spezialisierung – trotzdem zukunftsfähig und wird durch immer neue Technologien geradezu revolutioniert. Chirurgische Eingriffe und andere Therapieverfahren benötigen neben der „klassischen“ medizinischen Fachkompetenz ein hohes Maß an technologischem Verständnis in Verbindung mit sicherer Anwenderkompetenz. Der rasante Fortschritt erfordert von Ärzten darum die Bereitschaft, sich stetig fortzubilden. Das langjährige Medizinstudium und die daran anschließende Facharztausbildung sind für Dich also nur die ersten Meilensteine auf einem (berufs-)lebenslangen Bildungsweg, der immer noch mit einem hohen gesellschaftlichen Ansehen und einem überdurchschnittlichen (und je nach Fachgebiet nach oben offenen) Gehalt verbunden ist. Übrigens bietet ein Medizinstudium natürlich auch beste Voraussetzung für eine Forschungskarriere.