Im Herzen des „Gedächtnisses der Nation“

Januar 2020: Die Deutsche Nationalbibliothek will als „Gedächtnis der Nation“ (fast) alles in Deutschland Gedruckte ebenso wie Germanica lückenlos sammeln und bewahren. 10 SMARTis aus dem Franz Oppenheimer Haus in Frankfurt wissen jetzt, warum dieses stolze Ziel entstanden ist und wie es umgesetzt wird.

Millionen von Medien lagern in gigantischen unterirdischen Magazinen

Auf einer exklusiven Tour hinter die Kulissen gab es Wissenswertes zu hören und Eindrucksvolles zu sehen, u.a. die über drei Stockwerke reichenden unterirdischen Magazine. In Leipzig und Frankfurt – die zwei Standorte resultieren aus dem Zusammenschluss der ost- und westdeutschen Bibliotheken nach der Wiedervereinigung – lagern über 39 Millionen Medien auf insgesamt knapp 400 Kilometern Regallänge. In Frankfurt wird der Platz bereits knapp und die Erschließung weiterer Flächen läuft…

Q&A im komfortablen Besprechungsraum des Verwaltungsrates

Ein weiteres Highlight des Besuchs war die ausführliche Fragerunde im gediegenen Ambiente des Tagungsraums. Wo sonst der Verwaltungsrat zusammenkommt, saß die Gruppe auf Designer-Stühlen am lederüberzogenen Konferenztisch beisammen. Möglicherweise haben diese angenehmen Rahmenbedingungen die Neugier der SMARTis befördert, denn es wurden so viele Fragen zur Geschichte, Aufgabe und den Zukunftsplänen der Bibliothek gestellt, dass der Zeitplan einigermaßen aus dem Ruder lief.

Für die Dauerausstellung „Exil. Erfahrung und Zeugnis“ blieb somit nur wenig Zeit. Die aus Beständen des „Deutschen Exilarchivs 1933–1945“ zusammengestellte Präsentation führt die Migrationsbewegungen vor Augen, in deren Zuge in den Jahren der NS-Diktatur etwa 500.000 Menschen Deutschland verlassen haben – darunter Franz Oppenheimer, Namensgeber des Frankfurter SMARTments student Hauses, seinerzeit ein namhafter Soziologe und Nationalökonom. Nicht zuletzt aufgrund dieses Bezugs bleibt ein eingehenderer Blick auf diese – wie uns versichert wurde exzellent kuratierte – Schau nachzuholen. Für diesen Abend war der Kopf hinreichend gefüllt, so dass vorerst die leibliche Versorgung priorisiert wurde: Bei Pizza und Vino in einer nahegelegenen Trattoria wurden beim Ausklang neben favorisierten Lern- und Arbeitsorten auch alltägliche Themen diskutiert und neue Kontakte geknüpft.